FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
In der laufenden Woche stehen mehrere Großereignisse auf dem Programm, die bereits ihre Schatten vorauswerfen. In erster Linie dürften sich die Anleger mit den Zinsentscheidungen der drei großen Zentralbanken aus den USA, dem Euroraum und Japan befassen. Die US-Notenbank Fed steuert auf eine Zinspause zu. Nach ihrer zweitägigen geldpolitischen Sitzung dürfe sie am Mittwoch erstmals seit über einem Jahr keine Zinsanhebung bekannt geben.
Demgegenüber rechnen Experten damit, dass die EZB die Leitzinsen am Donnerstag erneut um 0,25 Prozentpunkte anhebt. Die Währungshüter dürften sich zwar erleichtert darüber zeigen, dass die Inflation im Euroraum zuletzt niedriger tendiert habe, schrieben die Analysten der DZ Bank. Allerdings werde das Inflationsziel von zwei Prozent noch für geraume Zeit außer Reichweite liegen. Vor diesem Hintergrund hätten die Notenbank-Verantwortlichen zuletzt signalisiert, dass eine Beendigung des Straffungskurses noch nicht angebracht sei.
Derweil erreichte die türkische Lira ein weiteres Rekordtief zum Dollar. Das Leistungsbilanzdefizit der Türkei vergrößerte sich im April unerwartet, was das neue Wirtschaftsteam des wiedergewählten Präsidenten Recep Tayyip Erdogan unter zusätzlichen Handlungsdruck setzt. Zu diesem Team gehört seit Freitag mit der frisch ernannten Chefin der türkischen Zentralbank Hafize Gaye Erkan eine ehemalige US-Bankerin. Erwartet wird am Markt eine Abkehr von der Niedrig-Zins-Politik, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Zudem war die Lira lange Zeit durch den Verkauf von Dollar-Beständen künstlich stabil gehalten worden. Diese sind Beobachtern zufolge nahezu aufgebraucht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85678 (0,85795) britische Pfund, 150,03 (150,24) japanische Yen und 0,9751 (0,9716) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1952 Dollar gehandelt. Das waren 9 Dollar weniger als am Freitag./la/jsl/jha/
Quelle: dpa-Afx