Den Berechnungen zufolge sind das derzeit Allianz, Daimler und BASF. Börse Online verrät, was dieses Trio zu den nachhaltigsten DAX-Dividendenaktien macht, wie Bewertung sowie Charttechnik aussehen und was ausgewählte Analystenstimmen zu diesen Titeln sagen.

Nicht erst seit der von den großen Notenbanken vor einigen Jahren eingeläuteten Negativzinsperiode sind Dividenden aus Anlegersicht als Erfolgsfaktor beim Geldanlegen wichtig. Schon früh in den 1930er-Jahren erkannte der Wirtschaftswissenschaftler Benjamin Graham, der als Vater der fundamentalen Wertpapieranalyse gilt, die wichtige Rolle der Gewinnausschüttungen, schreibt dazu Leonteq Securities.

Seine noch bis heute oft zitierte These lautet gemäß dem Schweizer Spezialisten für strukturierte Anlageprodukte: Anleger sollten nur jene Aktien kaufen, die sich Jahr für Jahr eine hohe Dividendenzahlung leisten können. Die Ertragsausschüttungen sorgen auf der einen Seite für regelmäßige «Coupons», was in Zeiten weltweit historisch niedriger Zinsen ein zentraler Vorteil ist, heißt es in einer aktuellen Publikation weiter.

Gleichzeitig leisteten sie einen wesentlichen Beitrag zur Aktien-Performance. Nach Berechnungen von Allianz Global Investors sei die Gesamtrendite des MSCI Europe zwischen 1975 und 2020 in Höhe von elf Prozent p.a. zu rund 35 Prozent durch die Dividenden getragen worden.

Jetzt mechanisch auf Aktien mit einer hohen Ausschüttung respektive Dividendenrendite zu setzen, ist dennoch nicht zwingend zielführend. Es bedarf laut Leonteq vielmehr eines genauen Blicks hinter die Kulissen, um die wahren Dividendenhits aus dem breiten Aktienuniversum herauszufischen. Denn verschiedene Faktoren könnten zu einer überdurchschnittlichen Verzinsung führen, wie zum Beispiel ein starker Kursrückgang. Dieser wiederum könnte auf operative Probleme im betroffenen Unternehmen hindeuten. Daher sei ein entscheidender Punkt, wie nachhaltig eine Dividende bezahlt wird.

Genau das ist auch der Ansatz der Landesbank Baden-Württemberg. Die Analysten dort erstellen alle drei Monate eine Publikation mit dem Titel "Dividendenmodell September 2021". Bei dieser liegt der Fokus auf eine nachhaltige und attraktive Dividendenausschüttung. Zudem sind eine gute Bonität, hohe Ertragskraft und solides Wachstum wichtige Zusatzkriterien.

Nachfolgend stellen wir mit Allianz, Daimler und BASF jene drei Titel näher vor, die in der aktuellen DAX-Rangliste zu den nachhaltigsten Dividendenzahler die Podest-Plätze einnehmen. Dazu verraten wir deren konkretes Abschneiden beim Test der Landesbank Baden-Württemberg. Zudem unterziehen wir das Trio einem BÖRSE ONLINE-Anlage-Check, bei dem wir zusätzlich auch noch Charttechnik sowie Bewertung begutachten und ausgewählte Research-Häuser zu Wort kommen lassen.

Daimler-Aktie



Dividendenrendite 2021e: 5,52 Prozent
Dividende für 2021e: 4,50 Euro
Dividendendeckung: 40 Punkte
Rendite: 100 Punkte
Dividendensenkungen: 33 Punkte
Dividendenerhöhungen: 60 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 18 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 60 Punkte
Gesamt: 67,2 Punkte

Unter den Top-5 der nachhaltigsten DAX-Dividendenzahler im LBBW-Dividendenmodell ergaben sich zuletzt keine Veränderungen. Das heißt, auch die ersten drei Plätze blieben unverändert. Auf Rang drei sind die Aktien von Daimler zu finden. Vor allem beim Gewinnwachstum hat dieser Titel zwar Schwächen, aber beim Kriterium Rendite, die mit einem Anteil von 50 Prozent besonders stark in die Gewichtung einfließt, gab es beim Erstellen der Studie die volle Punktzahl von 100 Zählern. Anzumerken ist allerdings, dass der Kurs zuletzt gestiegen ist und die Rendite dadurch aktuell niedriger ist als bei der Veröffentlichung der Studie.

Weitere Infos zur Dividendenpolitik: Daimler orientiert sich grundsätzlich an einer Ausschüttungsquote von 40 Prozent des auf die Aktionäre entfallenden Konzernergebnisses. Der Betrag sollte unterlegt sein vom Free Cash Flow des Industriegeschäfts.

Die Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2020 hat am 31. März 2021 die Ausschüttung einer Dividende von 1,35 (im Jahr zuvor 0,90) Euro pro Aktie beschlossen. Die Ausschüttungssumme belief sich auf 1,4 Milliarden Euro, die Ausschüttungsquote auf 40 Prozent.

Ergänzendes: Daimler gehört bekanntlich zu den größten Anbietern von Premium-und Luxus-Pkw und der Konzern ist auch einer der weltgrößten Hersteller von Nutzfahrzeugen. Man bietet Finanzierung, Leasing, Flottenmanagement, Geldanlagen, die Vermittlung von Versicherungen sowie innovative Mobilitätsdienstleistungen an.

Kürzlich beschlossen die Aktionäre eine historische Neuausrichtung des Unternehmens. Denn für die Abspaltung des Lkw- und Bus-Geschäfts mit anschließendem Listing der Daimler Truck Holding AG als eigenständiges Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse sprachen sich bei einer außerordentlichen Hauptversammlung 99,90 Prozent des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals aus.

Mit einer Mehrheit von 99,89 Prozent stimmte die Versammlung außerdem der Umfirmierung der Daimler AG in Mercedes-Benz Group AG zum 1. Februar 2022 zu. Der neue Name unterstreicht die künftige Fokussierung auf Pkw und Vans der Marken Mercedes-Benz, Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach und Mercedes-EQ.

Analystenstimmen: Die Deutsche Bank hatte jüngst die Gelegenheit, eine Gruppe hochkarätiger Investoren zu einem jährlichen Strategietreffen mit dem CEO und dem CFO von Daimler einzuladen, um einen Blick auf die Produkteinführungen der kommenden Jahre zu werfen. Im Anschluss daran erinnern die Analyten in einer Notiz daran, dass Daimler mit dem EQS eines der begehrtesten Elektroautos auf den Markt gebracht und eine klare Strategie (und Modelle) zur Elektrifizierung des oberen Premium- und Luxussegments entwickelt hat. Auch sonst erreichten die Statistiken der neuen Fahrzeuge Benchmark-Niveau, sie machten Spaß beim Fahren und die Marke setze neue Qualitätsstandards.

Auch Sicht von Julius Bär kommt Daimler mit seiner Elektro-Fahrzeuge-Strategie immer besser voran. Für seine Großserienmodelle werde eine eigene EV-Plattform frühestens 2024 zur Verfügung stehen. Doch mit dem kürzlich vorgestellten EV-Flaggschiff EQS und dem kommenden EQE sowie den SUV-Versionen beider Modelle machte Daimler deutliche Fortschritte auf seinem Weg zur Elektrifizierung, so die Analysten bei der Schweizer Privatbank. Die Premium-Modelle, die auf einer neuen speziellen EV-Plattform basierten, seien wahrscheinlich die besten EVs, die derzeit auf dem Markt seien, und dürften das Image des Unternehmens in Sachen Elektrifizierung deutlich verbessern.

Daimler sollte weiterhin von seinem erfolgreichen neuen Modellportfolio profitieren, mit einem soliden Ergebnisbeitrag der kürzlich eingeführten, hochprofitablen neuen S-Klasse. Darüber hinaus beabsichtige Daimler, sein Pkw- und Lkw-/Busgeschäft in zwei unabhängige Unternehmen aufzuteilen. Eine Mehrheitsbeteiligung am Lkw-Geschäft solle börsennotiert und an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Transaktion soll bis Ende 2021 abgeschlossen werden und könnte ein positiver Katalysator für die Aktien sein. Julius Bär erhöhte vor diesem Hintergrund unlängst das Kursziel von 82 Euro auf 90 Euro aufgrund der vielversprechenden Einführung von Premium-EV-Modellen sowie der kürzlich angekündigten Beteiligung am europäischen Batteriekonsortium ACC.

Bewertung: Daimler hat wie bereits erwähnt die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2020 von 0,90 Euro auf 1,35 Euro je Aktie erhöht. Geht es nach dem Analystenkonsens, dann fließen für das laufende Geschäftsjahr 3,74 Euro je Anteilsscheine an die Aktionäre. Und in den drei kommenden Jahren sollen daraus sogar 4,14, 4,17 bzw. 4,72 Euro werden. Auf Basis des Aktienkurses vom Mittwoch errechnen sich für die Jahre 2021 bis 2024 Dividendenrenditen zwischen 4,59 Prozent und 5,79 Prozent.

Beim Ergebnis je Aktie sehen die durchschnittlichen Analystenschätzungen in diesem Jahr eine Verbesserung von 3,39 Euro auf 11,23 Euro vor. Die Prognosen für die drei nächsten Jahre gehen von weiteren kleinen Verbesserungen auf 11,53 Euro, 11,82 Euro und 12,08 Euro je Anteilsschein aus. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 6,75, was trotz der jüngsten Kurssteigerungen nach wie vor als moderat einzustufen ist.



Charttechnik: Zur Charttechnik können wir uns kurz fassen. Denn abgesehen von einer in den vergangenen Jahrzehnten unter dem Strich enttäuschenden Kursentwicklung läuft es aktuell sehr gut für die Notiz. Denn der Kurs ist seit dem 19. März 2020 von 2,184 Euro auf aktuell gültige 81,56 Euro gestiegen. Beim Zwischenhoch am 11. Oktober waren es auf Schlusskursbasis sogar 83,00 Euro. Das heißt, der seit März 2020 aufgebaute Aufwärtstrend ist uneingeschränkt intakt und das eröffnet theoretisch die Chance auf einen mittelfristigen Angriff auf das Schlussrekordhoch von 95,79 Euro, das noch vom 16. März 2015 stammt.



Allianz-Aktie



Dividendenrendite 2021e: 4,92 Prozent
Dividende für 2021e: 9,60 Euro
Dividendendeckung: 49 Punkte
Rendite: 95 Punkte
Dividendensenkungen: 100 Punkte
Dividendenerhöhungen: 70 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 17 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 78 Punkte
Gesamt: 74,2 Punkte

Mit 74,2 Punkten hat die bereits seit dem 12.12.1895 an der Börse gehandelte Allianz bei den nachhaltigsten Dividendenzahlern aus dem DAX in der aktuellen Ausgabe des LBBW-Dividendenmodells Platz zwei erobert. Der Podest-Platz ist einer vollen Punktzahl beim Punkt Dividendensenkungen zu verdanken sowie sehr gute 95 Punkte beim wichtigen Rendite-Kriterium, Verbesserungspotenzial besteht dagegen vor allem beim Gewinnwachstum.

Weitere Infos zur Dividendenpolitik: Die Allianz-Hauptversammlung hat am 5. Mai 2021 für das Geschäftsjahr 2020 eine unveränderte Dividende von 9,60 Euro je Aktie beschlossen. Für den Hintergrund: Im Jahr 2008 betrug der Satz noch 3,50 Euro je Aktie.

Das Unternehmen hat außerdem am 5. August 2021 ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 750 Millionen Euro beschlossen. Das neue Programm startete am 18. August 2021 und wird spätestens bis zum 31. Dezember 2021 abgeschlossen sein. Allianz plant die gekauften Aktien einzuziehen.

Laut Vorstand will man den Aktionären, von denen 36,6 Prozent gemessen am ausgegebenen Grundkapital aus Deutschland stammen, eine attraktive Dividende bieten. Die Ergebnissituation sowie die Sicherstellung einer angemessenen Kapitalausstattung der Allianz Gruppe geben dabei den Rahmen vor, heißt es. Die regelmäßige Ausschüttung beträgt 50 Prozent des auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschusses des Allianz-Konzerns.

Im Interesse der Dividendenkontinuität strebt man eine Dividende je Aktie an, deren Höhe zumindest der des Vorjahres entspricht. Darüber hinaus gibt die Allianz Kapital auf flexible Weise an die Anteilseigner zurück, etwa in der Form von Aktienrückkaufen. Die Dividendenpolitik steht dabei unter der Bedingung einer nachhaltigen Solvency-II-Kapital-Quote von über 160 Prozent.

Ergänzendes: Die Allianz ist ein global aufgestellter Finanzdienstleister mit Tochtergesellschaften in großen Teilen der Welt. Über 100 Millionen Privat- und Unternehmenskunden1 setzen auf Wissen, globale Reichweite, Kapitalkraft und Solidität der Allianz, um finanzielle Chancen zu nutzen, Risiken zu vermeiden und sich abzusichern, heißt es in der Selbstbeschreibung.

Versicherungskunden der Allianz nutzen ein breites Angebot von der Sach-, Lebens- und Krankenversicherung über Assistance-Dienstleistungen und Kreditversicherung bis hin zur Industrieversicherung. Die Allianz ist einer der weltweit größten Investoren und betreut im Auftrag ihrer Versicherungskunden ein Investmentportfolio von etwa 793 Milliarden Euro. Zudem verwalten unsere Asset Manager PIMCO und Allianz Global Investors mehr als 1,8 Billionen Euro für Dritte.

2020 erwirtschafteten über 150.000 Mitarbeiter in mehr als 70 Ländern einen Gesamtumsatz von 140,5 Milliarden Euro und erzielten ein operatives Ergebnis von 10,8 Milliarden Euro. Die Allianz SE ist die Holdinggesellschaft, der direkt und indirekt die einzelnen Tochtergesellschaften zugeordnet sind. Der Unternehmenssitz ist München.

Analystenstimme: Aus der Sicht der Berenberg Bank liebt die Allianz Wachstum und laut den Analysten ist die Gesellschaft ständig auf der Suche nach dem "Sweet Spot" zwischen Wachstum und Marge. Im Fall von Allianz Global Corporate & Specialty SEI dieses Bestreben nicht erfolgreich gewesen. Für das breitere Nichtlebensgeschäft sei man jedoch erfolgreich gewesen.

Darüber hinaus sei das Wachstum in der Lebensversicherung aufgrund der effektiven Strategie der Allianz, in alternative Vermögenswerte zu investieren, um eine Illiquiditätsprämie zu erzielen, ebenfalls gut.

Was die Bewertung angehe, so liege das KGV der Allianz für 2023 deutlich unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Auch deshalb rät die deutsche Privatbank mit einem Kursziel von 254,00 Euro zum Kauf.

Als potenziell wichtigen Katalysator für die Aktie stufen die Analysten einen Investorentag am 3. Dezember ein. Man geht davon aus, dass die Allianz bei dem Termin als Vorgabe ein Wachstum des operativen Gewinns von mehr als fünf Prozent pro Jahr (gegenüber derzeit vier Prozent) und ein Gewinnwachstum von mehr als sechs Prozent (gegenüber derzeit fünf Prozent) nennen wird.

Die Analysten glauben auch, dass der Vorstand ein neues Ziel für Kapitalrückführungen von über acht Milliarden Euro pro Jahr einführen wird. Bei der Schaden-Kosten-Quote unterstellt man als Vorgabe unveränderte 93 Prozent und dass die Eigenkapitalrendite ein sekundäres Ziel bleiben wird.

Bewertung: Die Dividende ist bei Allianz für das Geschäftsjahr 2020 mit 9,60 Euro je Aktie wie erwähnt unverändert geblieben. Der Analystenkonsens kalkuliert für 2021 mit einer Anhebung um 0,68 Euro auf 10,28 Euro. Bis zum Jahr 2024 rechnen Analysten im Schnitt mit stetig steigenden Zahlungen. Auf Basis der für 2025 erwarteten Ausschüttung von 12,21 Euro je Aktie errechnet sich eine geschätzte Dividendenrendite von 6,26 Prozent.

Den Gewinn je Aktien sehen die Analysten im Schnitt im Geschäftsjahr 2021 von 16,48 Euro auf 20,58 Euro steigen. Für 2022 geht man von 22,03 Euro aus, für 2023 von 23,24 Euro und für 2024 von 24,04 Euro je Anteilsschein. Das KGV ist demnach moderat, insbesondere wenn man bedenkt, dass das Unternehmen eine führende Marktstellung innehat.



Charttechnik: Die charttechnische Ausgangslage bei den Allianz-Aktien gestaltet sich relativ mau. Denn der Kurs steckt letztlich in einem mittelfristigen Seitwärtstrend. Und ein Ausbruch daraus zeichnet sich aktuell auch noch nicht ab. Etwas aufhellen würde sich das Chartbild bei einem Anstieg über das Jahreshoch von 222,65 Euro vom 17. Juni. Eintrüben würde sich die Situation dagegen bei einem Fall unter das Jahrestief von 183,92 Euro vom 20. September.



BASF-Aktie



Dividendenrendite 2021e: 5,16 Prozent
Dividende für 2021e: 3,35 Euro
Dividendendeckung: 59 Punkte
Rendite: 98 Punkte
Dividendensenkungen: 100 Punkte
Dividendenerhöhungen: 90 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie: 26 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie: 48 Punkte
Gesamt: 77,4 Punkte

Den ersten Platz im aktuellen LBBW-Dividendenmodell für die DAX-Vertreter hat weiterhin BASF inne. Am meisten zur Gesamtpunktzahl von 77,4 Punkten trägt mit der vollen Punktzahl das Kriterium Dividendensenkungen bei. Stark sind auch der Beitrag der Dividendenrendite sowie der Faktor Dividendenerhöhungen. Als negativer Ausreißer nach unten erweist sich das Kriterium Ergebniswachstum mit nur 26 Zählern.

Weitere Infos zur Dividendenpolitik: BASF gehört dem Aktienindex DivDAX an, der die 15 Unternehmen mit den höchsten Dividendenrenditen im DAX 30 enthält. Für 2020 leistete der Konzern eine unveränderte Zahlung von 3,30 Euro je Aktie. Zum Vergleich: 2011 waren es 2,50 Euro. Die Gesamtausschüttung belief sich zuletzt auf 3,0 Milliarden Euro.

Die nächste Dividendenzahlung findet am 4. Mai 2022 statt. Grundsätzlich wird eine jährliche Erhöhung der Dividende pro Aktie angestrebt. Rund 36 Prozent des Grundkapitals werden von Privatanlegern gehalten, die nahezu alle ihren Wohnsitz in Deutschland haben. BASF gehört damit zu den DAX-30-Unternehmen mit dem größten Privatanlegeranteil. Die Gesamtzahl der Aktionäre beläuft sich auf über 700.000.

Das Unternehmen hat von 1999 bis 2008 rund 29 Prozent der ausstehenden Aktien zurückgekauft. Die zurückgekauften Aktien wurden eingezogen und das Grundkapital der BASF SE entsprechend herabgesetzt. Der Aktienrückkauf wurde wegen der Krise an den Finanz- und Gütermärkten im vierten Quartal 2008 eingestellt. Unsere Aktionäre haben aber bei der Hauptversammlung 2021 der Möglichkeit von weiteren Aktienrückkäufen zugestimmt.

Ergänzendes: Das Portfolio von BASF ist in sechs Segmenten zusammengefasst: Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions. BASF erzielte 2020 weltweit einen Umsatz von 59 Milliarden Euro.

Punkten kann der Chemiekonzern nach eigener Einschätzung mit einem einzigartigen Verbund-Konzept, das Wettbewerbsvorteile durch integrierte Standorte, operative Exzellenz und erstklassige Technologien bringt. Hinzu komme eine als branchenführend bezeichnete Innovationsplattform mit breitem Technologiespektrum und Lösungen für eine Vielzahl von Kunden. Laut den Verantwortlichen sind Innovationen die Grundlage für den eigenen Firmenerfolg. Mit rund 10.000 Mitarbeitenden in Forschung und Entwicklung sowie F&E-Aufwen¬dungen von rund 2,1 Milliarden Euro sei BASF Innovationsführer in der Chemie.

Analystenstimme: Nach Einschätzung von Alster Research hat sich das größte Chemieunternehmen der Welt durch selektive Veräußerungen und Übernahmen langsam in ein weniger zyklisches, innovatives Unternehmen verwandelt. In Verbindung mit einer 20-jährigen Geschichte stabiler oder steigender Dividenden und einer attraktiven Bewertung sei dies ein überzeugendes Argument für Anleger, die auf der Suche nach relativ sicheren Renditen in einer Welt seien, in der diese sonst fehlen.

Die Aktienkursschwäche aufgrund der Rohstoffinflation sollte als Kaufgelegenheit gesehen werden. Alster Research nahm jedenfalls kürzlich die Abdeckung des Titels mit einer Kaufempfehlung auf, die mit einem Kursziel von 91,00 Euro verbunden ist.

Wie man in der entsprechenden Studie weiter ausführt, war BASF in den letzten 20 Jahren durchweg profitabel (2020 sei nur aufgrund von Sondereinflüssen ein Minus angefallen) gewesen und man habe die Anleger seit 2001 mit einer stabilen oder wachsenden Dividende belohnt. Eine Dividendenrendite von über fünf Prozent sehe in Zeiten negativer nominaler Renditen für sichere Anlagen wie Bundesanleihen verlockend aus.

Kurzfristig könnten die Margen unter den überhöhten Rohstoffpreisen (insbesondere für Erdgas) leiden, doch dürfte dieser Druck nur vorübergehend sein, bis er mit einer gewissen Verzögerung an die Kunden weitergegeben werde.

Bewertung: Die Prognose zur Dividende sieht laut Analystenkonsens für 2021 eine Anhebung der Zahlung von 3,30 Euro auf 3,41 Euro je Aktie vor. Für die Jahre 2022 bis 2024 sollen 3,46 Euro, 3,54 Euro und 3,70 Euro fließen. Daraus errechnen sich ansehnliche Renditen zwischen 5,25 Prozent und 5,70 Prozent.

Beim Gewinn je Aktie rechnen Analysten im Schnitt für 2021 mit 6,33 Euro. Auf dieser Basis errechnet sich ein geschätztes KGV von 10,25. Auf dieser Basis ist die Bewertung als vorteilhaft einzustufen, wenngleich zu bemängeln ist, dass laut den Prognosen in den beiden kommenden Jahren ein kleiner Ergebnisrückgang droht.



Charttechnik: Das langfristige Chartbild bei BASF ist geprägt von einem Anstieg von Juli 1996 bis Januar 2018. Denn da stieg der Kurs von 10,067 Euro auf 97,67 Euro, wenngleich es auf dem damaligen Weg nach oben aber auch immer wieder zu temporären Rückschlägen kam. In den vergangenen Jahren hat sich ein volatiler Seitwärtstrend entfaltet, aus dem die Notiz im Zuge der allgemeinen Coronavirus-Baisse kurzzeitig nach unten hin herausgefallen war. Aktuell ist man wieder zurück in dem ansonsten seit 2011 bestehenden Seitwärtskorridor. Seit März hat der Titel allerdings einen Abwärtstrend herausgebildet, wobei die Notiz aber im Bereich von knapp 62 Euro einen Boden gefunden haben könnte.