Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar und mehr sind immer noch eine Seltenheit. Bis zum Jahr 2030 könnten unter bestimmten Voraussetzungen aber zwei weitere Unternehmen aufschließen.
Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon und Nvidia sind bisher die einzigen Unternehmen auf dem amerikanischen Aktienmarkt, die eine Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar oder mehr wert sind. Leicht verdient ist die Eintrittskarte in diesen exklusiven Club also nicht. Laut den Finanzexperten von „The Motley Fool“ dürfte sich der erlauchte Kreis der Börsenschwergewichte aber bis ins Jahr 2030 erweitern. Und dabei reden die Experten nicht einmal von einem relativ wahrscheinlichen Kandidaten wie Berkshire Hathaway, der schon jetzt eine Marktkapitalisierung von 800 Milliarden US-Dollar hat, sondern sie konzentrieren sich auf zwei Unternehmen mit weniger als 260 Milliarden US-Dollar, die ihrer Meinung nach Chancen auf den Aufstieg haben - obwohl es ihnen der Markt derzeit noch nicht zugesteht.
Ist die Bank of America ein Kandidat?
Zugegeben, nicht jeder würde bei der Frage, wer einmal in den Club der Börsenschwergewichte aufsteigen könnte, direkt an die Bank of America oder überhaupt Banken denken. Gerade, weil sich solche Wertpapiere in der Vergangenheit schlechter entwickelt haben als der Markt. Bei vielen Banken sind die Einlagen zurückgegangen und auch hohe Zinsen sind für Banken nicht nur gut, sondern können einer Rezession vorausgehen, die zu hohen Kreditausfallraten führen kann. Aber es muss ja einen Grund geben, warum auch Milliardär Warren Buffet auf die Aktie setzt. Das sehen auch die Experten von „The Motley Fool“ so, die zwei Argumente haben, warum sich die Bank of America bei der Marktkapitalisierung extrem steigern könnte. Zuerst könnte sich die Bewertung der Bank verbessern, wenn die Zinsen sinken und der Markt nicht mehr ein großes Risiko bei Kreditausfällen sieht. Allein durch diese Bewertung könnte sich die Marktkapitalisierung laut den Experten in einer starken Wirtschaft um 65 Prozent erhöhen. Zudem gewinnt die Bank weiter Kunden dazu. Allein im Jahr 2023 wurden den Angaben zufolge über 600.000 neue Girokonten, 4,6 Millionen Kreditkartenkonten und 3,8 Millionen Anlagekonten für Kunden hinzugefügt. Ob das in Zukunft für die eine Billion ausreicht, wird sich zeigen.
Folgt AMD auf Nvidia?
Das zweite Unternehmen auf der Liste von „The Motley Fool“ ist Advanced Micro Devices, kurz AMD. Der Chiphersteller stellt vor allem Mikroprozessoren her, kennt sich aber wie Nvidia auch mit Grafikprozessoren (GPUs) aus. Nvidia ist in diesem Segment Marktführer, AMD könnte aber noch „hineinwachsen“. Dabei stehen vor allem Rechenzentrums-GPUs im Fokus, die die neue Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), Rendering, Analyse und Simulation/Modellierung ermöglichen und verbessern. Nvidia kontrolliert hier 95 Prozent des Marktes und AMD hat erst damit begonnen, seine eigenen Produkte zu verkaufen und den Konkurrenten herauszufordern. Dabei ist das Marktpotential noch lange nicht ausgeschöpft. Laut den Marktforschern von Grand View Research könnte sich der Markt für Rechenzentrumsbeschleuniger bis ins Jahr 2030 verfünffachen – und der Wert des GPU-Marktes an sich sogar im gleichen Zeitraum verzehnfachen. Wenn es AMD hier gelingen würde, ein größeres Stück des Kuchens abzugreifen, dann hätte das Unternehmen laut den Experten eine Chance auf die eine Billion US-Dollar.
Bei beiden Unternehmen muss aber dazugesagt werden, dass schon einige Sachen richtig gut laufen müssten, um die Marktkapitalisierung derart zu steigern. Unmöglich ist es aber nicht.
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