Konzernergebnis der Commerzbank 2023 soll „deutlich“ zulegen. 1,4 Milliarden Gewinn 2022, erste Dividende seit 2018 und Aktienrückkauf.
Nach einem Gewinnanstieg auf 1,4 (Vorjahr: 0,43) Milliarden Euro im vergangenen Jahr will die Commerzbank in diesem Jahr weiter zulegen. Das Konzernergebnis soll „deutlich über dem von 2022“ liegen, teilte die Bank am Donnerstag bei der Vorlage der Jahreszahlen mit. Vorstandschef Martin Knof sieht die Bank auf Kurs: „Die Strategie greift und die Trendwende ist geschafft. Die Commerzbank ist wieder da.“
Erstmals seit 2018 zahlt die zweitgrößte deutsche Privatbank auch wieder eine Didivdende. Sie fällt mit 0,20 Euro je Aktie allerdings etwas bescheidener aus als erwartet. Analysten hatten mit 0,25 Euro gerechnet. Über die Dividende und ein Aktienrückkaufprogramm sollen insgesamt 30 Prozent des Gewinns ausgeschüttet werden.
Aufstieg in den DAX?
Mit dem Milliardengewinn, dem zweiten Gewinn in Folge, schafft die Bank auch die Voraussetzungen für den Wiederaufstieg in den DAX. Die Deutsche Börse entscheidet morgen (Freitag, 17.2.) nach Börsenschluss, wer Nachfolger von Linde im deutschen Leitindex werden soll. Zuletzt hatte die Commerzbank bei der Marktkapitalisierung die Nase vorn vor Rheinmetall, die ebenfalls als Aufstiegskandidat gelten. Der Indexwechsel soll am 27. Februar vollzogen werden.
Die Commerzbank war erst 2021 nach einem umfassenden Konzernumbau in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Der im Januar 2021 angetretene neue Vorstandschef Knof hatte die Neuausrichtung vorangetrieben, den Abbau von 10000 Stellen eingeleitet und für 2022 ein Milliardengewinnziel angestrebt, das nun erreicht wurde. Auch die Kosten wurden deutlich gesenkt und die Kostenquote auf 68,6 (Vorjahr: 79,3) Prozent verringert. Die harte Kernkapitalquote erhöhte sich auf 14,1 (Ende 2021: 13,6) Prozent.
Besonders zinssensibles Geschäftsmodell
Wie andere europäische Geldhäuser profitiert die Commerzbank über höhere Zinsmargen im Kreditgeschäft auch von den Zinsanhebungen der EZB. Als größter deutscher Mittelstandsfinanzierer hat sie ein besonders zinssensibles Geschäftsmodell. Mit einer Risikovorsorge von 500 Millionen Euro sieht sich die Bank für ein schärferes konjunkturelles Umfeld gerüstet. „Die Commerzbank schafft es nun, Krisen und Sonderbelastungen aus ihrem laufenden Geschäft abzupuffern, ohne dass es an die Kapitalsubstanz geht“, sagte Finanzvorstand Bettina Orlopp und versprach weitere Ausschüttungen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank