Die beiden Top-Manager zogen am vergangenen Freitag die Konsequenzen, nachdem sie den Rückhalt der Investoren verloren hatten. Allen voran der Finanzinvestor Cerberus, mit gut fünf Prozent zweitgrößter Aktionär hinter dem Bund, hatte die Entwicklung der Commerzbank als "desaströs" bezeichnet und schnelle Veränderungen gefordert. Mit ihrer öffentlichen Kritik an den im vergangenen Herbst vorgestellten Plänen für den Konzernumbau und deren schleppenden Umsetzung hatten die Amerikaner auch anderen Großaktionären aus dem Herzen gesprochen.
Zielke arbeitete seit Monaten an einer Verschärfung des Sparkurses. Die jüngsten Pläne sahen Insidern zufolge vor, rund 10.000 Jobs und damit fast jede vierte Stelle zu streichen sowie 500 der 1000 Filialen zu schließen. Mit dem Beben an der Führungsspitze sind die Umbaupläne erst einmal hinfällig.
"Ich glaube nicht, dass wir uns inhaltlich mit der Strategie beschäftigen können", sagte Verdi-Vertreter und Commerzbank-Aufsichtsrat Stefan Wittmann vor Beginn der Beratungen dem "Deutschlandfunk". "Ich erwarte von der heutigen Sitzung, dass personelle Fragen geklärt werden, dass wir einen Ausblick kriegen mit einer Zeitschiene, wie es jetzt weitergehen soll, und dass wir uns mit der Strategie dann beschäftigen, wenn wir wissen, wer sie zu verantworten hat."
rtr