Insbesondere die lockere Geldpolitik der Notenbanken und niedrige Inflationsraten hatten Anleger aus Edelmetallanlagen getrieben. Mittlerweile aber mehren sich die Zweifel an der Fähigkeit der Zentralbanken, Konjunktur und Aktienmärkte in den Industriestaaten weiterhin zu stimulieren. Hinzu kommen neue Gefahren, deren mögliche Konsequenzen den Investoren zunehmend Sorge bereiten.
Unter anderem gelingt es der chinesischen Regierung offensichtlich nicht, die Talfahrt an den Börsen und den massiven Kapitalabfluss zu stoppen. Die damit einhergehende Renminbi-Schwäche droht den Finanzplatz Hongkong und weitere Banken in Asien, die im Reich der Mitte engagiert sind, in Schieflage zu bringen.
Auch der niedrige Ölpreis wird von Investoren längst nicht mehr als Segen empfunden. Denn der Preisverfall zwingt die Förderländer, die Nachfrage nach Gütern aus den Industriestaaten zu dämpfen. Gleichzeitig müssen die milliardenschweren Staatsfonds Aktien verkaufen, um Haushaltslöcher zu füllen.
Auf Seite 2: Noch nicht ausgereizt
Noch nicht ausgereizt
Die Addition der Risiken aber macht die Krisenwährung Gold wieder interessant. Seit Jahresanfang legte der Preis pro Unze um knapp zehn Prozent zu. Noch besser entwickelten sich die Aktien der Goldminenbetreiber.
Der Comstage NYSE Arca Gold Bugs schaffte seit Januar ein Plus von mehr als 30 Prozent. Der ETF bildet die Wertentwicklung des NYSE Arca Gold Bugs ab. Der Index umfasst 14 Unternehmen, die ihre Goldproduktion über einen Zeitraum von 18 Monaten nicht abgesichert haben und somit besonders vom steigenden Preis profitieren können. Hoch gewichtet sind Newmont Mining sowie Barrick Gold und Goldcorp. Die drei Unternehmen bringen es zusammen auf etwas mehr als 40 Prozent.
Trotz des bereits starken Anstiegs seit Jahresanfang bietet der ETF weiterhin Potenzial. Dank ambitionierter Kostensenkungsprogramme erzielen nicht wenige Förderer bereits ab einem Preis von unter 1000 Dollar Cashflows und können daher wie zuletzt Randgold Resources die Dividende erhöhen. Für Kursfantasie sorgen vor allem aber jüngste Preisprognosen für das Edelmetall. Bis Ende des Jahres könnte Gold auf 1400 Dollar steigen. Das schätzt etwa der Schweizer Vermögensverwalter Felix Zulauf. Vom aktuellen Stand entspräche dies einem Plus von rund 17 Prozent.