Das Autogeschäft erhole sich: "Alle Indikatoren zeigen an, dass das Schlimmste hinter uns liegt."
Die Infineon-Aktie legte um 2,5 Prozent zu und war damit einer der größten Gewinner im Leitindex Dax
Stabilisiert wurde Infineon im zurückliegenden dritten Geschäftsquartal 2019/20 durch die milliardenschwere Übernahme des US-Chipherstellers Cypress, die der Konzern aus Neubiberg bei München im April abgeschlossen hatte. Der US-Anbieter, der mit seinen Mikrocontrollern und Speicherelementen das Portfolio von Infineon ergänzt, trägt laut Ploss überproportional zum Ergebnis bei.
In dem bis September laufenden Geschäftsjahr 2019/20 erwartet Ploss nun einem Umsatz von 8,5 Milliarden Euro und eine operative Umsatzrendite von rund 13 Prozent. Bisher hatte er inklusive Cypress einen Umsatz von 8,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, nach acht Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr. Bei der Marge hatte der Vorstand bisher einen Rückgang auf zwölf Prozent von 16,4 Prozent erwartet.
Im dritten Quartal lag die so genannte Segmentergebnis-Marge mit 10,1 Prozent ebenfalls höher als von Ploss prognostiziert. In Aussicht gestellt hatte er einen Wert im mittleren einstelligen Prozentbereich. Trotz Einbußen im Autogeschäft, der größten Sparte, wuchs der Umsatz aufgrund der Cypress-Übernahme binnen Jahresfrist um acht Prozent auf 2,17 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn brach um 31 Prozent auf 220 Millionen Euro ein. Unter dem Strich stand ein Verlust von 128 Millionen Euro nach einem Gewinn von 178 Millionen Euro vor Jahresfrist.
"Unser diversifiziertes Geschäftsmodell, das durch die Integration von Cypress zusätzlich gestärkt wird, hat sich gerade auch in Bezug auf die Profitabilität als robust erwiesen", erklärte Ploss. Infineon profitiere von der zunehmenden Digitalisierung dank steigenden Datenverkehrs, des Internets der Dinge und mobiler Kommunikation. Diese Trends würden durch die Coronakrise teilweise noch verstärkt.
rtr