"Anfang des nächsten Jahrzehnts wollen wir damit in Serie gehen", sagte Spartenchef Hartmut Schick in Amsterdam. Die Fahrzeuge sollen noch nicht komplett die Kontrolle übernehmen, aber etwa die Spur halten, beschleunigen, Hindernisse erkennen und mit Ampeln kommunizieren können, damit diese rechtzeitig auf grün schalten, wenn sich der Bus nähert.
Gut 200 Millionen Euro will Daimler bis 2020 in die Weiterentwicklung seiner Stadtbusse stecken. In Amsterdam führte der Stuttgarter Autobauer einen solchen Bus vor. Dort haben Busse Fahrstreifen, die sie sich - außer mit Bussen - nicht mit anderen Verkehrsteilnehmern teilen. Bis sich Busse komplett ohne Fahrer im Stadtverkehr zurechtfinden, wird es dauern.
"Unsere Pkw-Kollegen werden zuerst mit vollautomatischen Fahrzeugen in Städten unterwegs sein", sagte Schick. Überall auf der Welt wird über solche Technologien nachgedacht, die den Stadtverkehr flüssiger gestalten sollen. Der Stadtstaat Singapur beispielsweise will fahrerlose Taxis testen. Bis in Deutschland ein fahrerloser Bus auf den Straßen rollt, dürfte es hingegen dauern. Das deutsche Recht, das sich an das so genannte Wiener Übereinkommen für den Straßenverkehr hält, erlaubt die komplette Kontrollabgabe der Autofahrer noch nicht.
Noch früher als im Stadtverkehr dürften Busse mit teilautonomen Systemen als Fernbusse auf Autobahnen im Einsatz sein. Auch dort werden allerdings andere die Vorreiterrolle einnehmen: "Die Lastwagen werden dabei bis Ende dieses Jahrzehnts den Anfang machen, wir kommen danach", sagte Schick.
Allerdings wird es nicht mehr so lange dauern, bis Stadtbusse auch elektrisch fahren können. 2018 plant Daimler einen rein elektrisch betriebenen Bus, der bei den Kosten mit einem Diesel vergleichbar sein soll. "Wir haben die kleinen Pilotprojekte in Städten gestoppt und entwickeln stattdessen für 2018 einen Elektrobus in Serie, der mit seinen Gesamtkosten über den Lebenszyklus an den Dieselbus herankommt", sagte Schick. "Die Batteriekapazitäten entwickeln sich aber so schnell nach oben, dass in Zukunft große Teile des Stadtverkehrs mit Elektrobussen dargestellt werden könnten."/ang/DP/jha