"Die positive Grundstimmung bleibt aber intakt, da die meisten Investoren darauf setzen, dass sich die Lage früher oder später verbessert", sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets.
So versprächen sich Anleger von den erwarteten weiteren staatlichen Konjunkturhilfen in den USA einen Schub für die Weltwirtschaft, sagte der unabhängige Analyst Ross Norman. Dadurch werde wohl auch die Inflation anziehen, weshalb einige von ihnen zur Absicherung zu Gold griffen. Das Edelmetall verteuerte sich um ein knappes Prozent auf 1860 Dollar je Barrel (159 Liter).
Rohöl war ebenfalls gefragt. Der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee stieg um 1,4 Prozent auf 56,44 Dollar je Barrel (159 Liter). Saudi-Arabien sorge mit seinen freiwilligen zusätzlichen Produktionskürzungen dafür, dass die Nachfrage über dem Angebot verharre, sagte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.
BITCOIN AUF ERHOLUNGSKURS - PFUND IM AUFWIND
Für Bitcoin ging es ebenfalls wieder aufwärts. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise gewann zwei Prozent auf 34.708 Dollar, nachdem sie in den vorangegangenen Tagen um knapp 30 Prozent eingebrochen war. "Schnäppchenjäger befinden sich auf der Pirsch", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. "Der Kurs könnte schon bald wieder die 40.000-Dollar-Marke in Angriff nehmen."
Parallel dazu stieg der Kurs des Pfund Sterling um bis zu 0,7 Prozent auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 1,1194 Euro. Auslöser der Käufe seien die jüngsten Aussagen des Notenbank-Chefs Andrew Bailey, sagte Neil Jones, Chef-Devisenhändler der Mizhuo Bank. Mit dem Hinweis, dass negative Leitzinsen eine Menge Probleme mit sich brächten und den Geschäftsbanken schadeten, habe Bailey den Spekulationen auf weitere Zinssenkungen der Bank von England (BoE) einen Dämpfer verpasst.
RÜCKRUF SETZT VOLKSWAGEN ZU - GLÜCKSSPIEL-ANBIETER GEFRAGT
Am deutschen Aktienmarkt rückte Volkswagen ins Rampenlicht. Der Autobauer ruft 56.000 Fahrzeuge seines Erfolgsmodells Golf wegen Softwareproblemen in die Werkstätten. VW-Aktien verloren daraufhin 1,5 Prozent.
In Stockholm stiegen die Titel von Kindred dagegen zeitweise um knapp neun Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 106,50 Kronen. Ersten Berechnungen zufolge vervierfachte sich der operative Gewinn des Glücksspiel-Anbieters im abgelaufenen Quartal auf umgerechnet 129 Millionen Euro. Die Zahl der aktiven Nutzer habe mit 1,78 Millionen ein Rekordhoch erreicht.
Parallel dazu gewannen die Papiere von Playtech in London gut acht Prozent und waren mit 486,3 Pence so teuer wie zuletzt vor rund zwei Jahren. Der Weltmarktführer bei Software für Online-Glücksspiele machte nach ersten Berechnungen im vergangenen Jahr einen Gewinn von mindestens 300 Millionen Euro. Dieser Wert liege fünf Prozent über den Markterwartungen, kommentierte Analyst James Wheatcroft von der Investmentbank Jefferies. Gemessen an den positiven Geschäftsaussichten sei der Aktienkurs zu niedrig.
rtr