Es gab zwei Verkaufstage weniger als im Vorjahr. Während alle deutschen Hersteller weniger neue Pkw auslieferten, konnten mehrere Importmarken zulegen. Von Januar bis Oktober registrierte das KBA hingegen mit 2,82 Millionen fast fünf Prozent mehr Neuzulassungen.

Den größten Rückgang verbuchte im Oktober der Marktführer Volkswagen, der im Heimatmarkt fast ein Fünftel weniger Fahrzeuge übergab. Mercedes-Benz, mit einem Anteil von 9,5 Prozent die zweitstärkste Marke in Deutschland, büßte bei fast 25.000 Auslieferungen 2,4 Prozent ein. Aus dem Volkswagen-Konzern schnitten auch Porsche (minus 13,3 Prozent) und Audi (minus 2,9 Prozent) schlechter ab als vor Jahresfrist. Die VW-Töchter Seat aus Spanien (plus 3,1 Prozent) und Skoda aus Tschechien (plus 5,4 Prozent) legten dagegen zu. Von den ausländischen Herstellern verzeichnete Renault mit knapp 10.000 Neuwagen einen Zuwachs von 3,4 Prozent.

Unter dem Eindruck des Diesel-Abgasskandals bei Volkswagen und der Diskussion über die Schadstoffbelastung in Städten schrumpfte der Anteil der Fahrzeuge mit Dieselmotor weiter auf 44,2 Prozent. Peter Fuß vom Beratungsunternehmen EY rechnet mit weiteren Rückgängen. "Die Politik ist in der Pflicht, Maßnahmen zu ergreifen um die Luftverschmutzung in den Innenstädten in den Griff zu bekommen", sagte er. "Die Diskussion um Diesel-Fahrverbote wird daher anhalten und zu einer weiteren Verunsicherung unter potenziellen Diesel-Käufern führen."

Trotz der wachsenden Skepsis gegenüber dem Diesel und der seit Juli geltenden Förderung schrumpften die Neuzulassungen von rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen um 31 Prozent auf 1167 Stück. Dagegen schlug sich die Prämie womöglich bei Wagen mit Plug-in-Hybrid-Motoren, die Benzin- und Elektromotor kombinieren, nieder - sie blieben jedoch Exoten. Im Oktober stellten sich die Autokäufer 1449 Plug-in-Hybride in die Garage, 40 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

rtr