Der Umsatz kletterte binnen Jahresfrist um 15 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Der Überschuss stieg um gut die Hälfte auf 136 Millionen Euro. Auch die wichtigste Profitabilitätskennzahl in Infineons Berichterstattung - die operative Marge - lag mit 15 Prozent deutlich über den erwarteten 12,5 Prozent. Dank der weiter starken Chipnachfrage in der Autobranche blieb der saisonbedingte Umsatzrückgang in der größten Infineon-Sparte (46 Prozent Umsatzanteil) diesmal aus.
Mit kräftigem Rückenwind durch den auf absehbare Zeit schwachen Euro stellen die Münchener für das laufende Geschäftsjahr (bis Ende September) 12 Prozent mehr Umsatz - plus/minus zwei Prozent in Aussicht. Bisher lag der mittlere Wert der Umsatzprognose bei acht Prozent. Auch die Rendite soll höher ausfallen: 14 bis 15 Prozent operative Marge, statt bisher 14 Prozent. Nach Plan läuft auch die Integration der drei Milliarden Dollar teueren Übernahme von International Rectifier. Trotz der Aufwertung des Dollars seien mit Blick auf den Kaufpreis keine zusätzlichen Belastungen zu erwarten, gelte Infineon mit. Bei den bisherigen Prognosen der Münchner ist der Beitrag des kalifornischen Unternehmens mit 4000 Mitarbeitern noch nicht berücksichtigt. Die Aktualisierung der Prognose soll im Mai erfolgen und dann für zusätzliche Kursfantasie sorgen.
Nicht nur die gut laufenden Geschäfte begeistern Investoren - auch der bisher gute Verlauf der größten Akquisition in Infineons Firmengeschichte kommt gut an. Nach Unternehmensangaben liegt die operative Rendite des US-Unternehmens derzeit bei nur sieben Prozent - bis 2017 soll International Rectifier auf das hohe Profitabilitätsniveau der Münchner gebracht werden. Die Skepsis der Investoren in Bezug auf die bisher fehlende Erfahrung des Infineon-Vorstands mit der Integration von Unternehmen schwindet.
Auf Seite 2: Fazit
Fazit: Auch auf einem Sieben-Jahres-Hoch bleibt Infineon kaufenswert. Kurstreiber sind der schwache Euro, der zusätzliche Impuls durch International Rectifier sowie der Technologievorsprung durch eine effizientere Chip-Fertigung auf größeren Siliziumscheiben