Im vergangenen Jahr hatte Infineon noch eine Segmentergebnis-Marge von 16,4 Prozent erwirtschaftet. Der Dax-Konzern hatte bereits im März gewarnt, dass die Coronakrise die Profitabilität belasten werde. Infineon macht einen Großteil seines Geschäfts mit der Autobranche , die infolge der Pandemie weltweit erlahmt ist.
Vorstandschef Reinhard Ploss erklärte nun, trotz aller Schwierigkeiten, etwa bei Lieferketten und in der Fertigung, habe Infineon zwar den Betrieb weitgehend aufrechterhalten können. Zudem habe das Management frühzeitig Kosten gesenkt. "Allerdings hat sich der Ausblick für das zweite Geschäftshalbjahr deutlich eingetrübt", sagte Ploss. "Im Bereich Automotive rechnen wir mit starken Umsatzrückgängen."
Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Ploss lediglich durch den jüngsten milliardenschweren Zukauf ein leichtes Umatzwachstum. Der Umsatz der bisherigen Konzernteile dürfte um fünf Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zurückgehen. Zusammen mit dem jüngst erworbenen US-Halbleiterkonzern Cypress werde sich der Umsatz auf 8,4 Milliarden Euro summieren. Im vergangenen Jahr erlöste Infineon acht Milliarden Euro.
Infineon hatte bereits im März seine Jahresprognose einkassiert. Das Unternehmen hatte erklärt, anstelle des bis dahin geplanten Umsatzanstiegs um rund fünf Prozent werde ein Rückgang der Erlöse erwartet. Die Profitabilität werde sich nicht wie zunächst erwartet stabilisieren, sondern weiter verschlechtern.
In dem nun abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal entwickelte sich der Umsatz im Rahmen der vom Vorstand ausgegebenen Prognose. Die Erlöse kletterten im Vergleich zum Vorquartal um vier Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro. Mit einem Gewinnrückgang auf 274 Millionen Euro von 297 Millionen Euro im ersten Quartal schrumpfte die Umsatzrendite auf 13,8 Prozent von 15,5 Prozent.
Im dritten Geschäftsquartal erwartet der Vorstand einen Umsatz zwischen 1,9 und 2,3 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite soll im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen.
rtr