"Die Coronavirus-Pandemie, die sich derzeit weltweit immer weiter verschärft, verursacht massive Verwerfungen bei globalen Lieferketten, Endmärkten und der Konjunkturentwicklung insgesamt", erklärte Infineon. "Der zu erwartende verminderte Umsatz wird auch die Profitabilität von Infineon im Geschäftsjahr 2020 belasten." Ursache sei die nun erwartete geringere Auslastung der Werke. Infineon macht einen großen Teil seines Geschäfts mit der Autoindustrie , die wegen Nachfrageinbrüchen und Produktionsstopps weltweit erlahmt.

Bisher hatte sich Infineon vorgenommen, den Umsatz von zuletzt gut acht Milliarden Euro um drei bis sieben Prozent zu steigern. Beim Betriebsgewinn, der bereits im vergangenen Geschäftsjahr wegen der Konjunkturabkühlung und der Schwäche der Kunden in der Autobranche um drei Prozent schrumpfte, hatte Infineon mit einem Ende der Talfahrt gerechnet. Die Umsatzrendite von zuletzt 16,4 Prozent sollte im laufenden Geschäftsjahr rund 16 Prozent erreichen.

Diese Jahresziele sind nun Makulatur. Im laufenden zweiten Geschäftsquartal erwartet der Vorstand immerhin noch ein Umsatzplus. Es dürfte aber nur das untere Ende der eigenen Prognosespanne von drei bis sieben Prozent erreichen.

Der Konzern sieht jedoch auch Hoffnungsschimmer. Langfristige, strukturelle Wachstumstreiber wie Elektromobilität, das Internet der Dinge oder Erneuerbare Energien seien weiterhin intakt. "Es besteht sogar die Möglichkeit, dass sie sich nach der Überwindung der Corona-Krise beschleunigt entwickeln werden", erklärte Infineon. Bisher produzieren weltweit alle größeren Fertigungsstandorte von Infineon weiter, einige allerdings bei reduzierter Auslastung.

rtr