Die Papiere schlossen an der Dax-Spitze (DAX) mit einem Plus von 4,21 Prozent bei 7,695 Euro. Der deutsche Leitindex endete 0,39 Prozent höher.

    Die Rendite des Chipherstellers in der Zeit zwischen Oktober und Dezember war mit 11,8 Prozent spürbar höher ausgefallen als Konzernchef Reinhard Ploss noch im November in Aussicht gestellt hatte. Grund dafür war die schnellere Umsetzung von Maßnahmen, mit denen die Produktion effizienter geworden war. Für das laufende zweite Geschäftsquartal rechnet das Management mit einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich, wobei speziell das Geschäft mit der Autobranche und mit Chipkarten wachsen soll. Im Berichtszeitraum war der Umsatz dagegen wie erwartet gefallen.

ANALYSTEN: STARKE ZAHLEN - AUSBLICK EVENTUELL ZU VORSICHTIG

    Analysten äußerten sich positiv zu den Resultaten. Das Segmentergebnis habe positiv überrascht und der Umsatz habe die Erwartungen erfüllt, schrieb Thomas Becker von der Commerzbank. Der Experte erhöhte seine Prognosen für den Segmentgewinn der Jahre 2014 und 2015 um zehn beziehungsweise drei Prozent. Er hob das Kursziel von 8,00 auf 8,50 Euro an und empfiehlt Anlegern weiterhin, ihre Positionen aufzustocken.  

    In den Augen von Harald Schnitzer, Analyst bei der DZ Bank, könnten sich die Unternehmensziele sogar als zu vorsichtig erweisen. Die Infineon-Aktie ist sein Favorit im Halbleitersektor.

S&P ERHÖHT GEWINNPROGNOSEN UM 40 PROZENT

    Analyst James Crawshaw von S&P Capital IQ hob seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie in diesem und kommenden Geschäftsjahr um rund 40 Prozent an. Er begründete dies mit einer niedrigeren Steuerquote sowie mit dem kürzlich angekündigten Rückkaufprogramm. Der Umsatz im ersten Geschäftsquartal sei wie erwartet ausgefallen, die bereinigte Ebit-Marge habe die Marktschätzungen geschlagen. Crawshaw sieht Umsatz und Profitabilität am oberen Ende der vom Unternehmen beibehaltenen Jahresprognose und erhöhte das Kursziel von 7,80 auf 8,00 Euro.

    Das starke Quartalsergebnis von Infineon habe die durchschnittliche Marktschätzung und die Unternehmensprognose deutlich übertroffen, schrieb Tim Wunderlich, Analyst bei der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Der im Vergleich zum Vorquartal schwächere Umsatz sei saisonalen Faktoren geschuldet. Wunderlich geht davon aus, dass der Zwischenbericht die Stimmung der Anleger kurzfristig heben dürfte.

dpa-AFX

Einschätzung der Redaktion:

Für Infineon kommt der erhoffte Aufschwung schneller als erwartet. Hohe Auftragseingänge und eine bessere Auslastung im ersten Quartal des gebrochenen Geschäftsjahres (bis Ende September) haben die Profitabilität verbessert. Um den Schwung für Wachstum zu nutzen fährt Konzernchef Reinhard Ploss die Investitionen im laufenden Jahr um 72 Prozent auf 650 Millionen Euro hoch. Dank hoher Cashreserven können sich die Münchner das leisten. Wir gehe weiter davon aus, dass neben dem dominierenden Halbleitergeschäft mit Autozulieferfirmen auch die Umsätze mit Industriekunden wie ABB und Siemens in Europa oder Emerson in Amerika weiter Fahrt aufnehmen wird. Der Wachstumsschub würde damit 90 Prozent des Gesamtumsatzes erfassen. Aus charttechnischer Sicht bremst derzeit allerdings ein alter Widerstand bei acht Euro. Ist der erstmal überwunden ist der Weg nach oben frei. Kaufen.

Klaus Schachinger