Bisher hatte Infineon mit etwa 10,5 Milliarden gerechnet. Davon werde auch die operative Umsatzrendite profitieren: Sie soll auf etwa 17,5 (13,7) Prozent zulegen, bisher lag die Erwartung bei 16,5 Prozent. "Neben der wirtschaftlichen Erholung kommt uns der Digitalisierungsschub in allen Lebensbereichen zugute", erklärte Vorstandschef Reinhard Ploss. Die Aufträge zögen "dynamisch" an. "Halbleiter werden mehr denn je gebraucht."

Vor allem Autobauer, aber auch Maschinenbauer klagen bereits über Engpässe beim Chip-Nachschub. Infineon rechnet damit, dass sich die Nachfrage dort, aber auch bei Sensor-Chips, im zweiten Halbjahr 2020/21 noch beschleunigt. Das Unternehmen will die neue Fabrik für Leistungshalbleiter im österreichischen Villach deshalb noch im Sommer in Betrieb nehmen, wie Ploss ankündigte. Bisher war von Ende 2021 die Rede.

Die anziehende Nachfrage aus der Autoindustrie zeigte sich bereits im ersten Quartal: Von Oktober bis Dezember zogen die Umsätze von Infineon um sechs Prozent auf 2,63 (viertes Quartal 2019/20: 2,49) Milliarden Euro an. Obwohl der schwache Dollar die Entwicklung dämpfte, lag der Umsatz im oberen Bereich der erwarteten 2,4 bis 2,7 Milliarden Euro. Der Chip-Engpass schlug sich auch in der Marge nieder: Die operative Umsatzrendite übertraf mit 18,6 Prozent die eigenen Erwartungen (16 Prozent) deutlich. Der Nettogewinn verdoppelte sich im Vergleich zum Vorquartal auf 256 (109) Millionen Euro.

Für das laufende zweite Quartal rechnet Infineon bei einem annähernd stabilen Dollar-Kurs mit einem Umsatz von 2,5 bis 2,8 Milliarden Euro. Die operative Marge soll auf etwa 16,5 Prozent zurückgehen.

rtr