Wegen des Thanksgiving-Feiertages fehlten die US-Anleger, die auch am Freitag nur einen halben Handelstag dabei sein werden. Vor allem am Nachmittag dürften die Umsätze zurückgehen.
Unterstützung bekamen die Indizes vom leichten Wachstum der Kreditvergabe im Euroraum. Das zeige, dass die EZB mit ihrem Kurs auf dem richtigen Weg sei, aber noch mehr tun müsse, sagte ein Händler. Der Rat kommt in einer Woche zusammen. Vor diesem Hintergrund blieb der Euro unter Druck und notierte bei 1,0610 Dollar nur knapp über dem am Mittwoch erreichten Sieben-Monats-Tief von 1,0567 Dollar.
Mitte Dezember wird auch die US-Notenbank Fed beraten. Die meisten Anleger rechnen mit einer leichten Zinserhöhung, der ersten seit 2006. Doch zugleich setzen viele darauf, dass die Fed bei einer weiteren Straffung sehr behutsam vorgehen wird.
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KATERSTIMMUNG BEI AKTIONÄREN VON REMY COINTREAU
Mit Abstand größter Dax-Gewinner waren Infineon, die um 15,2 Prozent auf 13,39 Euro stiegen. Die Aktien, die auch Umsatzspitzenreiter waren, kosteten damit so viel wie zuletzt im Juli 2002. Der Hersteller von Chips für Autos, Industrie, Energietechnik und Sicherheit hatte nach einem kräftigen Gewinnplus im abgelaufenen Geschäftsjahr den Anlegern für die Zukunft weiter steigende Einnahmen und höher Renditen in Aussicht gestellt. Die Experten des Analysehauses Bryan, Garnier & Co sprachen von einem enthusiastischen Ausblick. Auch andere Experten äußerten sich begeistert. Viele Anleger setzten nun insgesamt auf die Branche: So stiegen die Aktien des Chipdesigners Dialog Semiconductor im TecDax um 5,2 Prozent.
Weiter im Aufwind waren Volkswagen, die ihren Erholungskurs fortsetzten und um 5,2 Prozent auf 126,55 Euro zulegten. Damit summiert sich das Plus an den vergangenen fünf Handelstagen auf rund 20 Prozent. Offenbar setzten viele Anleger darauf, dass VW eine kostengünstige technische Lösung des Abgas-Skandals gefunden habe, sagte ein Börsianer.
Ebenfalls gesucht blieben K+S, die am Nachmittag 3,3 Prozent höher notierten. Die am Vortag wieder geschürten Übernahmephantasie sorge für Käufe, sagten Händler. Dem Börsendienst "Platow Brief" zufolge könnte der kanadische Rivale Potash ein neues Angebot auf den Tisch legen.
Lange Gesichter dagegen in Paris bei den Aktionären von Remy Cointreau : Die Konjunkturabkühlung verdarb vielen Chinesen offenbar den Durst auf Cognac und andere Spirituosen und drückte den Gewinn der Franzosen deutlich. Die Aktien verloren rund drei Prozent.
Reuters