Wer die Entwicklung seines Wertpapierportfolios stabilisieren will, nimmt typischerweise neben Aktien auch Anleihen ins Portfolio. Deren Kurse schwanken in der Regel weniger als Aktien. Zudem reagieren vor Bundesanleihen in Krisensituationen oft mit Kursgewinnen, während Aktien nach unten rauschen. "Die Anleger flüchten in sichere Häfen", erklären Börsenkommentatoren hinterher gerne.

Doch manchmal bieten selbst die tollen Bundesanleihen keinen Schutz. So gingen etwa in den vergangenen Tagen sowohl deren Kurse, als auch die Kurse am Aktienmarkt in die Knie. Zum Glück gibt es noch weitere Mittel, mit denen Anleger ihr Portfolio schützen können. Von den Turbulenzen unbeeindruckt zeigte sich etwa - wieder einmal - der Goldpreis.

Die Entwicklung zeigt: Gold bleibt sinnvoll, um Krisen entgegenzutreten und die Volatilität eines Portfolios im Zaum zu halten. Gold ist ein gutes Diversifizierungsinstrument, weil der Wert des Edelmetalls von ganz anderen Faktoren beeinflusst wird als Aktien, Anleihen oder andere Rohstoffe.

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Gold als Krisenschutz

Wer mit Gold diversifizieren will, kann sich natürlich Goldbarren- oder Münzen in den Tresor legen. Doch das ist vergleichsweise umständlich und teuer. Einfacher geht es mit den richtigen Gold-ETCs, börsengehandelten Zertifikaten, der Kurs dem Goldpreis folgt. Vor allem die hohe Liquidität und die vergleichsweise niedrigen Gebühren sprechen für Gold-ETCs. Ein genauer Vergleich der Gold-ETCs ist jedoch sinnvoll. Die auf den ersten Blick sehr ähnlichen Papiere unterscheiden sich in ihrer Ausgestaltung nicht unwesentlich.

Größtmögliche Sicherheit versprechen Gold-ETCs, die nicht nur den Kursverlauf der New Yorker Gold-Terminkontrakte nachbilden, sondern deren Vermögen vollständig in Gold hinterlegt ist. Einige so konstruierte ETCs notieren an der deutschen Börse. Als Alternative bieten sich zwei Schweizer ETFs an, die allerdings in Deutschland nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind, und nur an der Zürcher Börse gehandelt werden.

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Gold-ETCs als preiswerter Ersatz für echtes Gold

Im Vergleich mit dem direkten Besitz von Goldbarren oder -münzen bieten die Fonds und ETCs andere Vorteile. So können die Anteile während der Börsenhandelszeiten fortlaufend mit relativ engen Geld-Brief-Spannen praktisch zum tatsächlichen Goldmarktpreis ge- und verkauft werden. Käufer vermeiden somit die hohen Aufschläge, wie sie beim Kauf von Goldmünzen anfallen. Zudem sparen sich Investoren den Lager-Aufwand, der bei Barren oder Münzen auf sie zukäme. Trotzdem haben die Besitzer der mit physischem Gold hinterlegten Papiere meist sogar einen Anspruch auf die Lieferung des Goldes. Zu welchen Bedingungen und Kosten die Lieferung erfolgt, ist allerdings unterschiedlich geregelt.

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Der Gold-Star aus Deutschland

Für deutsche Anleger am komfortabelsten eingerichtet sind die Lieferdetails bei Xetra-Gold (ISIN: DE000A0S9GB0), auch wenn es um kleinere Anlagesummen geht. Schon ab der Menge von nur einem Gramm können Anleger Gold erwerben. Wohl auch deshalb ist Xetra-Gold der gefragteste Rohstoff-ETC an der Frankfurter Börse. Der monatliche Umsatz des schon im Dezember 2007 gestarteten ETCs liegt derzeit bei mehr als 120 Millionen Euro. Das Vermögen beträgt rund 1,8 Milliarden Euro.

"Absolute Sicherheit war unser Hauptaugenmerk bei der Konstruktion von Xetra-Gold", erklärt die Xetra-Gold-Emittentin Deutsche Börse Commodities GmbH. Der Sicherheitsanspruch kann zu großen Teilen erfüllt werden, obwohl es sich bei Xetra-Gold nicht wie bei typischen ETFs um ein Sondervermögen handelt, sondern um eine Inhaberschuldverschreibung der Emittentin Deutsche Bör- se Commodities.

Die Schuldverschreibung ist jedoch stets zu mindestens 95 Prozent ihres Volumens mit physischem Gold hinterlegt. Zur Vereinfachung der Goldlieferungen dürfen daneben maximal fünf Prozent der Schuldverschreibung durch Buchgoldansprüche gedeckt sein.

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Xetra-Gold setzt ganz auf Sicherheit

Käufer von Xetra-Gold erwerben die in den Schuldverschreibungen verbrieften Ansprüche auf die Lieferung von Gold an ihre Hausbank und haben weder ein Eigentums- noch ein Sicherungsrecht am zur Deckung hinterlegten physischen Goldbestand. Im Fall eines Konkurses der Emittentin könnten deshalb den Besitzern der ETCs theoretisch Einbußen drohen.

Allerdings erscheint ein solcher GAU unwahrscheinlich. "Obwohl es sich bei Xetra-Gold nicht um ein Sondervermögen handelt, ist das Produkt äußerst sicher", versicheren die Emittenten. Nicht ohne Grund, denn es stehen sieben namhafte Gesellschafter hinter der Emittentin. Gesellschafter sind zu gleichen Teilen die Deutsche Börse AG sowie fünf Kreditinstitute, nämlich die Commerzbank, die Deutsche Bank, das Bankhaus Metzler, die DZ Bank und die Schweizer Bank Vontobel. Mit einem geringeren Kapitalanteil ist darüber hinaus der Goldhersteller Umicore mit im Boot, der auch die notwendigen Goldbarren liefert.

Verwahrt wird das Gold im Frankfurter Tresor der Börsentochter Clearstream. Auch weil es sich bei der Emittentin um ein sehr schlankes Unternehmen handelt, erscheint das Insolvenzrisiko gering. Xetra-Gold ist die einzige Geschäftsaktivität der Emittentin. Das Unternehmen beschränkt sich darauf, die notwendigen Mengen Gold zu erwerben, zu verwahren und zu verwalten. Daher würden nur sehr geringe Kosten anfallen, erklärt das Unternehmen. Auch verliehen würde das Gold nicht.

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Gold-Lieferung auf Wunsch

Besonderer Clou an Xetra-Gold: Wer will, kann sich das mit dem Zertfikat verbriefte Gold sogar nach Hause liefern lassen. Tatsächlich haben sich auch schon eine ganze Reihe von Anlegern ihr Gold ausliefern lassen, versichert Xetra-Gold.

Diese Auslieferung an die Hausbank ist allerdings nur bei größeren Mengen sinnvoll. So kosten Transport und Versicherung von einem Kilo Gold rund 200 Euro. In Relation zum Goldwert von etwa 33.000 Euro sind das also Kosten von etwa 0,6 Prozent. Bei einem 12,5-Kilo-Goldbarren (im Wert von etwa 440.000 Euro) spielen die dann anfallenden Lieferkosten von 450 Euro in Relation zum Goldwert praktisch keine Rolle mehr.

Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, findet vielleicht auch die Angebote Schweizer Emittenten interessant. Anders als in Deutschland sind in der Schweiz nämlich nicht nur Zertifikate, sondern auch Gold-Fonds zulässig. Vorteil für Anleger: Bei einem Fonds ist das Anlegergeld als Sondervermögen automatisch vor einen möglichen Konkurs des Fondsanbieters geschützt.

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Gold-Fonds aus der Schweiz

So bietet etwa die Schweizer Bank Julius Bär einem in Dollar denominierten Goldfonds Schweizer Rechts an, dessen Anteile fortlaufend an der Schweizer Börse gehandelt werden. Von dem Fonds wurden zusätzlich währungsgesicherte Tranchen in Euro und Schweizer Franken aufgelegt. Privae Anleger (Anteilseigner der A-Klassen des Fonds) können sich das auf sie entfallende Gold aus dem Zürcher Julius-Bär-Tresor an ihre Depotbank oder an einen Ort ihrer Wahl innerhalb der Schweiz liefern lassen - allerdings nur ab dem Gegenwert eines Standardbarrens à 400 Unzen.

Ebenfalls als Fonds Schweizer Rechts und damit als Sondervermögen ist der ZKB Gold ETF konstruiert. Auch dieses in Deutschland nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Produkt existiert bereits seit März 2006. Hinter diesem in Schweizer Franken notierenden Fonds steht die Zürcher Kantonalbank, deren Market-Maker auch für den Handel an der Schweizer Börse verantwortlich sind. Mit einem Wert von 100 Gramm Gold pro Fondsanteil ist die Stückelung dabei recht groß. Die Sachauszahlung ist ebenfalls auf Standardbarren à 400 Unzen beschränkt und kostet Anteilseigner happige 1,2 Prozent des Wertes.

Unterm Strich dürfte also für deutsche Privatanleger vor allem das in Frankfurt gehandelte Xetra-Gold (ISIN: DE000A0S9GB0) am besten zu handhaben sein.