Die Verhandlungen seien fast abgeschlossen. Eine Einigung sei bald zu erwarten. Renesas erklärte, verschiedene Wachstumsoptionen zu prüfen. Darunter sei auch ein Deal mit einem US-Chiphersteller. Allerdings sei noch nichts entschieden. Intersil war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" hatte zuvor berichtet, eine Einigung könnte noch in diesem Monat erzielt werden. Renesas wolle die vollständige Kontrolle über den in Kalifornien ansässigen Rivalen und sei dafür bereit, einen Aufschlag zu bezahlen. Intersil war zum Wochenende 2,1 Milliarden Dollar an der Börse wert. Am Montag gingen die Aktien von Renesas mit einem Minus von mehr als drei Prozent aus dem Handel, weil sich einem Händler zufolge Investoren über die künftigen Gewinnaussichten Sorgen machten.

In der Chipbranche kommt es gegenwärtig zu zahlreichen Fusionen. Die schwächelnden Zuwächse bei Computer- und Smartphone-Verkäufen lässt Chiphersteller nach anderen Wachstumstreibern Ausschau halten wie etwa das Geschäft mit Auto-Elektronik. Zudem versucht die Halbleiterindustrie mit Übernahmen die Kosten zu senken. In einem Interview mit Reuters hatte Renesas-Finanzchef Hidetoshi Shibata vergangenes Jahr gesagt, für mögliche Zukäufe stünden Barmittel von knapp drei Milliarden Dollar zur Verfügung. Zugleich hatte die Renesas-Geschäftsleitung im Dezember eine etwaige Übernahme durch den deutschen Infineon -Konzern als unrealistisch bezeichnet.

Ende vergangenen Jahres war Renesas weltweit auf Platz drei abgerutscht, nachdem die niederländische NXP für zwölf Milliarden Dollar den US-Wettbewerber Freescale übernommen hatte. Der Marktforschungsgesellschaft Gartner zufolge betrug der Marktanteil von Renesas zum Jahresende 9,1 Prozent.

rtr