Einen Bericht über neu eröffnete Depots bei Direktbanken und Aktiensparpläne betitelte die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" am Nikolaustag mit "Die neue Lust auf Börse". Die Zahl liegt zum Teil doppelt so hoch wie im Vorjahr. Das ist eine gute Nachricht. Mehr Leute machen mehr aus ihrem Geld und lassen es nicht mehr auf Spar- und Tagesgeldkonten verschimmeln.
Volkswagen wird in diesem Jahr als Folge der weltweit verfügten Corona-Lockdowns rund ein Fünftel weniger Fahrzeuge ausliefern als in den Vorjahren. Der Gewinn der ersten neun Monate lag bei 2,4 Milliarden Euro - nach 12,4 Milliarden im Jahr 2019. Gleichwohl beschäftigt man sich wieder einmal mit sich selbst. Vorstandschef Herbert Diess will den Wandel zur E-Mobilität beschleunigen und den damit verbundenen Abbau von Arbeitsplätzen möglichst schnell umsetzen. Der Betriebsrat bremst. Diess will nun eine vorzeitige Verlängerung seines Vertrags, ist damit aber zunächst einmal im Aufsichtsrat gescheitert. Aktionäre sollten den Showdown vor Weihnachten im Auge haben.
Am Donnerstag und Freitag findet der letzte EU-Gipfel in diesem Jahr statt. Sehr wahrscheinlich ist es, dass er bis in den Samstag hinein andauert. Denn es sind einige harte Nüsse zu knacken. Da ist zum einen der Haushalt, der bislang am Veto Ungarns und Polens gescheitert ist. Die beiden Länder blockieren das Haushaltspaket, weil sie die darin enthaltene Rechtsstaatsklausel ablehnen. Käme es zu keiner Einigung, blieben auch die 750 Milliarden Euro Corona-Hilfen eingefroren. Auch die geplante Verschärfung des EU-Klimaziels für 2030 hat noch nicht die Unterstützung aller 27 Staaten. Und dann müssen auf die letzte Minute auch noch die Vereinbarungen mit Großbritannien unter Dach und Fach gebracht werden, mit denen das Verhältnis für die Nach-Brexit-Zeit geregelt wird. Zum Ende der EU-Ratspräsidentschaft kann sich Angela Merkel noch einmal in der Kunst des Formelkompromisses beweisen.