So verbuchte die ehemalige Siemens-Tochter im Zeitraum von Januar bis März einen bereinigten operativen Gewinn (Ebita) von 174 Millionen Euro und damit 15 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Netto stieg der Gewinn wegen hoher Forschungsausgaben aber nur um zwei Millionen auf 80 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um zwei Prozent auf 1,426 Milliarden Euro. Der Vorstand bekräftigte seine jüngst zum zweiten Mal angehobene Prognose, die im Gesamtjahr einen Umsatzanstieg und eine operative Rendite (bereinigte Ebita-Marge) von mehr als zehn Prozent vorsieht.

Osram-Chef Berlien liegt mit dem Großaktionär Siemens wegen seiner Firmenpläne überkreuz. Während Berlien sein Haus stark auf die Produktion von LED-Chips ausrichten und dafür Milliarden investieren will, sieht Siemens-Chef Joe Kaeser dies äußerst kritisch. Der Strategieschwenk sei risikoreich und zudem schlecht kommuniziert, argumentierte Siemens. Auf der Hauptversammlung von Osram vor zwei Monaten kam es deshalb zum Eklat, als Siemens Berlien das Vertrauen entzog und gegen die Entlastung des umstrittenen Managers stimmte. Dieser überstand aber die Feuerprobe, da sich andere Aktionäre hinter ihn stellten. Vor wenigen Tagen kündigte indes Finanzchef Klaus Patzak wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Strategie seinen Abschied an.

LAMPS-VERKAUF DAUERT NOCH



Vorstandschef Berlien plant neben Milliarden-Investitionen zudem den Verkauf des herkömmlichen Geschäftes mit Glühbirnen (Lamps), das mit 12.500 Mitarbeitern zwei Milliarden Euro Jahresumsatz erzielt. "Der Verkaufsprozess von Lamps geht gut voran", sagte Berlien. Doch die finale Bieterrunde werde wohl erst in vier bis sechs Wochen starten. Unter den Interessenten gebe es Finanz- und strategische Investoren - auch aus China. Reuters hatte von Insidern erfahren, dass eine Offerte des chinesischen LED-Spezialisten MLS zu erwarten sei ebenso wie von Foshan, an denen Osram bis vor kurzem selbst beteiligt war. Die Chinesen hätten sich mit dem Finanzinvestor Bain verbündet.

Reuters