Die Teamviewer AG will künftig eine SE werden. Der Aufsichtsrat des Technologieunternehmens hat in seiner Sitzung am 11. März dem Vorschlag des Vorstands zugestimmt, die Umwandlung der Gesellschaft in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, kurz SE) vorzubereiten. Über die Umwandlung in die neue Rechtsform sowie die vorgesehene Satzung sollen die Aktionäre im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung am 17. Mai abstimmen.
Auslöser für den Umwandlungsplan soll die Entwicklung des Göttinger Unternehmens hin zu einem globalen Technologiekonzern aus Europa sein. "TeamViewer ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich stark gewachsen und hat sich zu einem globalen Technologieunternehmen entwickelt", erklärt Teamviewer-Chef Oliver Steil. Die Lösungen des Unternehmens seien global nachgefragt und die Mitarbeiter seien mittlerweile an rund 20 Standorten weltweit tätig. "Mit der Umwandlung in eine SE unterstreichen wir TeamViewers Anspruch als führender Software-Anbieter aus Europa und geben uns eine international anerkannte Rechtsform, die unserer globalen Präsenz und Größe angemessen ist", so Steil weiter.
Auch in der neuen Rechtsform will Teamviewer sein dualistisches Leitungssystem mit dem Vorstand als Geschäftsführungsorgan und dem Aufsichtsrat als Überwachungsorgan fortführen. Die Umwandlung der Rechtsform soll sich demnach nicht auf die Zusammensetzung und Verantwortlichkeiten der beiden Organe auswirken. Die europäischen Standorte der Gruppe sollen künftig stärker und institutionalisierter als bisher in grenzüberschreitende Unternehmensangelegenheiten eingebunden werden. Hierzu soll mit Belegschafts-Vertretern ein Verfahren vereinbart werden, das das künftige Vorgehen in solchen Fällen regeln wird.
Teamviewer-Aktionäre werden durch die geplante Umwandlung automatisch zu Aktionären der künftigen Teamviewer SE. Auf die Rechtsstellung und den Handel der Papiere hat die Umwandlung keine Auswirkungen.
Einschätzung zur Teamviewer-Aktie
Teamviewer gilt dank seiner Fernwartungs- und Konferenz-Software als Profiteur der Corona-Krise. Das hatte die Aktie zeitweise auf etwa 50 Euro getrieben. Sorgen über das Wachstum des Unternehmens sowie hohe Kosten und verfehlte Prognosen hatten den Kurs zuletzt aber unter Druck gesetzt. Seither hat das Papier auf rund elf Euro nachgegeben. Am Montag kletterte die Teamviewer-Aktie in einem positiven Marktumfeld um etwa 2,3 Prozent nach oben auf 12,50 Euro. Ein kürzlich angekündigtes Aktienrückkaufprogramm dürfte den Kurs nach unten hin stützen. Spekulative Anleger nutzen die niedrigen Kurse zum Einstieg.
iw