Auf dem heutigen Kapitalmarkt-Tag von Volkswagen stellt Chef Blume seine neuen Renditeziele für die kommenden Jahre vor. Und die zeigen: Es soll deutlich aufwärts gehen. Allerdings steht die Volkswagen-Aktie heute unter Druck.
Volkswagen gibt sich konkrete Wachstums- und Renditeziele für die kommenden Jahre, um die Kosten für den Konzernumbau zu stemmen. Den Umsatz will der Konzern bis 2027 jedes Jahr um fünf bis sieben Prozent steigern, wie aus der Präsentation für den Kapitalmarkt am Mittwoch hervorging. Für die Zeit danach ist ein Wachstum geplant, das sich an der Branchenentwicklung orientiert.
Volkswagen will mehr Geld verdienen
Bei der operativen Rendite setzt sich Volkswagen bis 2027 eine Spanne zwischen acht und zehn Prozent als Ziel. Zum Ende des Jahrzehnts wurde die Spanne auf neun bis elf Prozent angehoben. 2022 lag die operative Rendite vor Sondereinflüssen bei 8,1 Prozent. Wachsen will Volkswagen vor allem in China und Nordamerika.
Die Markengruppen erhielten erstmals eigene Renditevorgaben, um den Konzern insgesamt auf ein höheres Niveau zu heben, erläuterten Konzernchef Oliver Blume und Finanzchef Arno Antlitz während einer Telefonkonferenz mit Journalisten im Vorfeld des Analystentreffens. "Es ist wie im Fitnesscenter", sagte Blume. Jede Marke trainiere und je fitter sie werde, umso besser werde der Konzern. Die kriselnde Softwaretochter Cariad, deren Management gerade erneuert wurde, bekommt ein eigenes Fitnessprogramm.
Doch was bedeutet das für die Volkswagen-Aktie?
Einschätzung zur Volkswagen-Aktie
Heute befindet sich die Volkswagen-Aktie leicht im Minus, was aber eher an einem trüben Marktumfeld liegt. Eigentlich müsste die Aktie durch die Aussagen des Managements profitieren, denn mehr Rendite ist immer gut. Aber Volkswagen bleibt ein komplizierter Konzern. Die Aktie kam zuletzt seit langer Zeit mal wieder etwas aus den Puschen, fiel dann aber prompt wieder zurück. Denn die VW-Aktie konnte die 200-Tage-Linie nicht halten (siehe Chart am Ende des Artikels). Anleger setzen jetzt darauf, dass die Aktie die 200-Tage-Linie doch nochmal überwinden kann oder ansonsten spätestens auf der 50-Tage-Linie eine Unterstützung findet. Wichtig wäre es, damit die 50-Tage-Linie endlich mal wirklich drehen und die 200-Tage-Linie überwinden kann. Dies würde dann ein starkes Kaufsignal bedeuten.
Durch die weiterhin sehr günstige Bewertung von Volkswagen mit einem KGV von 3,9 für 2024 und einer Dividendenrendite von 7,34 Prozent können Anleger weiter einsteigen. Allerdings sollte die 50-Tage-Linie nicht mehr durchbrochen werden. Sollte die 50-Tage-Linie fallen, so ist das Bullenszenario vom Tisch. Ansonsten sieht BÖRSE ONLINE weiterhin Potenzial für die Volkswagen-Aktie bis 189 Euro. Anleger setzen einen Stopp bei 99 Euro.
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Neuer Name für Markengruppen bei VW
Die Markengruppen benannte der Konzern um. Unter "Core", also dem Kern von Volkswagen, sind wie zuvor bereits in der Volumengruppe Marken wie VW, Skoda und Seat/Cupra zusammengefasst. Für VW hat Markenchef Thomas Schäfer bereits ein Programm für Effizienzsteigerungen im Volumen von zehn Milliarden Euro angekündigt, um bis 2026 eine Rendite von 6,5 Prozent zu erreichen. 2022 schaffte die Kernmarke des Konzerns 3,6 Prozent.
Audi, die die in "Progressive" umbenannte Premiumgruppe mit den Luxusautobauern Bentley, Lamborghini und dem Motorradhersteller Ducati anführt, soll die Rendite auf 14 Prozent steigern. Bisher lag das Ziel bei neun bis elf Prozent. Der börsennotierte Sportwagenbauer Porsche will in den nächsten Jahren mehr als 20 (18,6) Prozent erreichen. Die Gruppe "Trucks", bekannt als Traton mit Marken wie Scania, MAN, Navistar und dem Südamerikageschäft, soll neun Prozent erzielen.
Wert vor Volumen
In den vergangenen Jahren sei oft die Maxime des Konzerns gewesen, schneller als die Fixkosten zu wachsen, sagte Antlitz. "Wir sind davon überzeugt, dass wir im Zuge der Transformation diese Strategie auf unseren Ansatz Wert vor Volumen umstellen müssen", fügte er hinzu. Dabei sei wichtig, die Fixkosten im Blick zu halten und bei Investitionen diszipliniert vorzugehen. Unter früheren Konzernchefs waren die Ausgaben oft ins Kraut geschossen.
Konzernchef Blume, der in Personalunion auch Porsche führt, betonte, dass Einsparungen nicht im Vordergrund des Umbaus stünden, vielmehr werde die Effizienz gesteigert und Synergien zwischen den Marken besser genutzt werden. Ohne die Senkung der Arbeitskosten wird Volkswagen dabei allerdings nicht auskommen, wie Antlitz einräumte. Die Maßnahmen würden noch von den Marken erarbeitet.
Blume kündigte zudem eine unabhängige Untersuchung des Werks im chinesischen Xinjiang noch in diesem Jahr an. Darüber sei man im Austausch mit Partner.
(Mit Material von Reuters)
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