Für 2014 zahlte der Konzern für jede VW-Stammaktie 4,80 Euro, für jede Vorzugsaktie 4,86 Euro als Dividende. Insgesamt schüttete der Autobauer zuletzt rund 2,3 Milliarden Euro seines Gewinns an die Aktionäre aus. Größter Anteilseigner ist die Porsche SE, die von den Familien Porsche und Piëch kontrolliert wird. Auch das Land Niedersachsen und der Staatsfonds des Emirats Katar halten große Aktienpakete.
NIEDERSACHSEN GELASSEN
Der zweitgrößte VW-Aktionär Niedersachsen blickt mit Sorge, aber ohne Panik auf einen möglichen Ausfall bei der Dividende des Autobauers. "Es gäbe keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Landeshaushalt", teilte die Staatskanzlei auf Anfrage mit. Vor einem Jahr hatte Niedersachsen 285 Millionen Euro Dividende eingestrichen.
Die landeseigene Beteiligungsgesellschaft HanBG, bei der der Großteil des VW-Besitzes liegt, parkte die Dividenden zuletzt. Daher bereitet ein Dividendenausfall, womöglich gar ein Totalausfall, dem Land keine Kopfschmerzen. Schon beschlossene Projekte seien für die Folgejahre durch die vorherigen Dividendenzahlungen "komplett ausfinanziert".
HÖHE DER STRAFZAHLUNGEN ENTSCHEIDEND
Entscheidend sein dürfte die Höhe der Strafzahlungen, die VW wegen des Abgas-Skandals in den USA wird leisten müssen. "Wahrscheinlich wäre ein Wert zwischen 20 und eher 30 Milliarden Euro. Und dann wird es sehr eng für die Dividende", sagte ein VW-Aufsichtsrat. Der Konzern bräuchte in diesem Fall viel Geld, um die Strafen zu begleichen und das laufende Geschäft weiter zu finanzieren.
Im Aufsichtsrat könnte über die Höhe der Dividende durchaus gestritten werden: Arbeitnehmervertreter und das Bundesland dürften vor allem den Erhalt der Arbeitsplätze bei VW im Blick haben - die Vertreter der Kapitalseite könnten ein stärkeres Interesse an Rendite und damit an der Ausschüttung einer Dividende haben. Sprecher beider Seiten wollten sich auf Anfrage nicht dazu äußern./fri/loh/had/hgo/he