Die Vorlagen seien unvollständig, mangelhaft und blieben hinter den gesetzlichen Anforderungen zurück, erklärte die Behörde in einem am Mittwochabend in den USA veröffentlichten Brief. Ein Volkswagen-Sprecher sagte, der Konzern arbeite weiter mit den Behörden zusammen, um die Genehmigung für eine technische Lösung zu erreichen. Sollte VW gezwungen werden, auch diese größeren, teureren Autos wie VW Touareg, Porsche Cayenne und Audi A8 zurückzukaufen, würde das vermutlich weitere Milliarden verschlingen.

Volkswagen hatte sich jüngst mit US-Behörden und privaten Klägern auf einen milliardenschweren Vergleich geeinigt, um den Streit über fast eine halbe Million Dieselwagen mit 2,0-Liter-Motoren beizulegen. Mit bis zu 15,3 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 13,8 Milliarden Euro) ist es die höchste Wiedergutmachung, die je ein Autobauer in den USA leisten musste. Der Wolfsburger Konzern hat 16,2 Milliarden Euro zur Seite gelegt, um die Lasten der Abgasmanipulation bei Dieselfahrzeugen zu schultern. Sollten auch die größeren Wagen mit dem von Audi entwickelten Motor zurückgekauft werden müssen, könnten diese Reserven aufgezehrt werden. Audi hatte für die Beilegung des Streits 228 Millionen Euro zurückgelegt.

Von der Ablehnung durch die kalifornische Umweltbehörde sind 16.000 Fahrzeugen mit 3,0-Liter-Motoren betroffen, darunter der VW Touareg, der Porsche Cayenne und der Audi A8. Landesweit geht es um 85.000 Fahrzeuge dieser Modelle. Bei diesen Wagen war eine in den USA beanstandete Softwarefunktion nicht ausreichend bei den Behörden angemeldet worden. Audi vertritt den Standpunkt, dass es sich dabei nicht um eine illegale Abschalteinrichtung handelt, sondern die Software dem Bauteilschutz dient. Der Streit darüber mit den US-Behörden zieht sich bereits seit Monaten hin.

Volkswagen teilte mit, es handele sich um einen verfahrensrechtlichen Schritt der CARB. Nach kalifornischem Recht sei die Behörde gehalten, ihre Einschätzung öffentlich zu machen. Der Konzern arbeite weiter eng mit den amerikanischen Umweltbehörden EPA und CARB zusammen, um so schnell wie möglich eine Genehmigung der technischen Lösung für die 3,0-Liter-TDI-Motoren zu erhalten. Ein Sprecher der bundesweit zuständigen Umweltbehörde EPA sagte, sein Amt teile die Einschätzung, dass VW keinen annehmbaren Reparaturplan für die Drei-Liter-Wagen vorgelegt habe.

Volkswagen hatte sich noch vor Kurzem zuversichtlich gezeigt, dass die Autos wie vorgeschlagen repariert werden könnten. VW-Anwalt Robert Guiffra hatte Ende Juni erklärt, die Umrüstung sei nicht kompliziert und senke auch nicht die Leistung. Schon damals hatte der Anwalt des Justizministeriums, Joshua Van Eaton, gesagt, er erwarte dennoch keine schnelle Lösung. Bei den Verhandlungen gehe es um viele technische Details. Die Gespräche und Tests könnten noch Monate dauern. Die CARB machte nun deutlich, dass sie nicht vor Dezember damit rechnet, über ausreichend Daten zu verfügen, um eine Entscheidung zu treffen.