Bisher werden über 90 Prozent der Onlineverkäufe über mobile.de und Autoscout.24.de abgewickelt.

Analysten vermuten, dass VW mit HeyCar seinem eigenen Gebrauchtwagen-Geschäft auf die Sprünge helfen will. Denn wegen der Dieselkrise stehen Autos mit Selbstzünder immer länger bei Händlern auf dem Hof. Stattdessen sind mehr Autos mit Benzinmotor gefragt. Dem Branchendienst Schwacke zufolge sind die Restwerte von Dieselautos unter Druck. Die Volkswagen-Tochter erklärte, die neue Plattform sei keine Reaktion auf sinkende Restwerte. "Mit HeyCar haben wir ein wesentliches Instrument, um die Gebrauchtwagenpotenziale des Marktes zu erschließen." Das Angebot soll mit dazu beitragen, dass VW die Zahl seiner Leasing-, Finanzierungs- und Versicherungsverträge bis 2025 auf 30 Millionen fast verdoppelt. Derzeit haben die Wolfsburger rund 19 Millionen Verträge im Bestand.

Auf HeyCar sind den Angaben zufolge seit dem Start Anfang Oktober bereits 50.000 Fahrzeuge gelistet. Die Zahl soll sich bis zum kommenden Jahr verdreifachen, langfristig sollen es 200.000 bis 300.000 Fahrzeuge sein. Das wäre ein Viertel dessen, was mobile.de bereits in der Waagschale hat. Anders als die Konkurrenz will VW sein Angebot von Werbung und gekauften Inseraten freihalten. Über das System können auch Händler anderer Marken Fahrzeuge anbieten. Dabei hat VW vor allem höherwertige Gebrauchtwagen im Auge. HeyCar ist in der Testphase bis Mitte nächsten Jahres gratis für die Händler, danach werden Gebühren fällig.