Im vierten Quartal 2018 hat Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway einen Verlust von 25,4 Milliarden US-Dollar (22,4 Milliarden Euro) hinnehmen müssen. Das entspricht in etwa dem gesamten Börsenwert des im DAX gelisteten Chipkonzerns Infineon und im Schnitt einem Minus von 282 Millionen Dollar am Tag. Hauptgrund dafür sind neue Bilanzierungsregeln in den USA. Seit einem Jahr müssen die Aktienportfolios von Beteiligungsgesellschaften zum jeweils aktuellen Kurs berücksichtigt werden. Und weil Warren Buffett dabei zuletzt ein ziemlich unglückliches Händchen gehabt hat, schlagen sich die von ihm erlittenen Kursverluste heftig in den Geschäftszahlen von Berkshire Hathaway nieder. Vor allem das markante Minus bei seiner mit Abstand größten Beteiligung Apple hat ihm die Performance verhagelt.

Und es dürfte im laufenden Quartal kaum besser werden. Denn mit Coca-Cola und Kraft Heinz haben zwei der bei Berkshire unter den Top 5-Positionen vertretenen Aktien zuletzt an Wert eingebüßt. Vor allem das Debakel beim Ketchupkonzern Kraft Heinz hat ihn deutlich getroffen. Beide Kurseinbrüche sind aber in den Zahlen zum vierten Quartal 2018 noch überhaupt nicht berücksichtigt, weil sie erst im laufenden Quartal eingetreten sind. Kein gutes Omen für die nächsten Quartalszahlen. Das Desaster bei Kraft Heinz wiegt auch strategisch besonders schwer, weil Buffett selbst es war, der darauf gedrängt hatte, die beiden Nahrungsmittelkonzerne Kraft und Heinz miteinander zu verschmelzen. "Ich habe Kraft Heinz in mehrerer Hinsicht falsch eingeschätzt", räumte Buffett am Montag in einem Interview mit dem Sender CNBC ein. "Wir haben zu viel dafür bezahlt." Gleichwohl habe er nicht die Absicht, sein 26,7 Prozent schweres Aktienpaket an Kraft Heinz zu veräußern.

Besser lief es dagegen für ihn bei den Unternehmen, an denen er die Mehrheit hält. Diese kommen vorwiegend aus den Branchen Versicherungen, Industrie und Energie. Die Mehrheitsbeteiligungen konnten ihren operativen Gewinn im vierten Quartal um rund 70 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar steigern. Im Gesamtjahr 2018 hat Berkshire Hathaway einen Gewinn von vier Milliarden Dollar erzielt. Das ist aber viel weniger als noch 2017, als die Holding einen Überschuss von 45 Milliarden Dollar erreicht hatte. Dabei hatte allerdings auch die Steuerreform von Donald Trump einen massiven Anteil, sie hatte Berkshire einmalig einen Geldsegen in Höhe von 29 Milliarden Dollar beschert.