Seit ihrem Rekordhoch knapp über 80 Euro im Juni hat die Fresenius-Aktie nun schon fast ein Fünftel ihres Wertes eingebüßt. Aktuell kosten sie damit wieder so viel wie vor einem Jahr. Unter 63,62 Euro droht der Fall auf den tiefsten Stand seit rund anderthalb Jahren.
Der Abwärtsdruck hatte sich Anfang November nach der Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal verstärkt. "Ein solides, aber nicht inspirierendes Quartal", hatte etwa Analyst Oliver Metzger von der Commerzbank geschrieben. Das Haar in der Suppe seien die Geschäftsaussichten für die Flüssigmedizin-Sparte Kabi und für das Klinikgeschäft Helios.
UBS-Analyst Douglas-Pennant blickt mittlerweile vorsichtiger auf Kabi. Neben dem möglichen Konkurrenzdruck durch neue Anbieter von injizierbarer Medizin verwies er in der Studie auf eine Konsolidierung auf der Kundenseite. Nach vielen Zusammenschlüssen in den vergangenen Jahren komme der Großteil der Bestellungen mittlerweile vermutlich von nur noch drei Kunden. Deren Verhandlungsmacht sei vermutlich entsprechend stark, was auf die Preise drücken könnte.
Der Experte reduzierte seine Gewinnerwartungen für Fresenius deutlich und senkte das Kursziel von 74 auf 57 Euro. Im Vergleich zum Schlusskurs vom Donnerstag sieht er damit ein mittelfristiges Kursrisiko von rund 15 Prozent und stufte die Aktien von "Neutral" auf "Sell" ab.
Die Fresenius-Papiere sollten im Tagesverlauf im Blick behalten werden. So hat die UBS eine Telefonkonferenz zur Abstufung für 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit angesetzt./